Wie schütze ich mein Haus vor Kälte – und muss ich es überhaupt winterfest machen?

Die kalten Winter in Deutschland werden immer milder und so sind auch weiße Weihnachten mittlerweile in weiten Teilen des Landes eine Seltenheit. Dennoch sorgen die Wintereinbrüche in den Folgemonaten immer noch regelmäßig für stattliche Schäden. Und das wird auch in diesem Jahr so sein. Denn: Für die Wintermonate im Jahr 2022 haben einige Meteorologen bereits einen Rekordwinter angekündigt. Auch wenn Ihr Eigenheim also die kalte Jahreszeit bis jetzt unbeschadet überstanden hat – die härtesten Wochen stehen noch bevor. Was auch bedeutet: Wenn Sie sich bisher davor gedrückt haben – als Eigentümer eines Hauses sollten Sie jetzt prüfen, ob Sie alle Maßnahmen getroffen haben, um es mit all seinen Fenstern, Türen, Dachrinnen, Rohren, Heizungen & Co. vor den eisigen Temperaturen und damit einhergehenden Frostschäden zu schützen.

Denn Eis und Schnee können Dächer bekanntlich zum Einsturz bringen und Warmwasserleitungen gefrieren lassen und das Letzte, das Sie oder Ihre Mietenden bei Eiseskälte brauchen werden, ist, dass der Heizungsanlage ausgerechnet dann der Stillstand droht. Aber keine Sorge, hier kommen unsere Tipps mitsamt einer Checkliste, wie Sie, auch noch fast in der letzten Minute, Ihr Haus ohne großen Aufwand winterfest bekommen.

Kälte: Wieso, weshalb, warum das Haus winterfest machen?

Es gibt zwar nicht DEN besten Zeitpunkt, ab dem man das Haus auf die eisigen Temperaturen vorbereiten sollte. Dennoch sollten Eigentümer aber rechtzeitig handeln, am besten noch vor dem ersten Frost. Wenn Sie den Zeitpunkt aber nun verpasst haben, gilt die Devise “Besser spät als nie” – vor allem angesichts der rechtlichen Verpflichtungen für Immobilieneigentümer und Immobilieneigentümerinnen. Es gilt der wohl kürzeste Satz des Grundgesetzes: Eigentum verpflichtet.

6 sinnvolle Maßnahmen fürs winterfeste Haus

Sollten Sie also eine Immobilie besitzen – ganz gleich, ob zur häuslichen Nutzung oder als Anlageobjekt – müssen Sie dafür sorgen, dass niemand durch Mängel an Ihrem Eigentum zu Schaden kommt, unabhängig davon, ob im Winter, Herbst oder Sommer. Dächer, Fassaden und weitere potenzielle Gefahrenquellen des Grundstücks, Hauses oder der Wohnung müssen Sie also instand halten. Bei typischen winterlichen Witterungsverhältnissen sollten auch Wege und Auffahrten von Schnee und Eis befreit werden. Wann und in welchem Maße das geschehen muss, ist leider von Region zu Region unterschiedlich. Unser Tipp: Fragen Sie am besten einfach bei Ihrer Gemeinde nach, welche konkreten Regelungen für Sie gelten!

Welche weiteren Maßnahmen Sie auf Ihrer To-Do-Liste haben sollten, lesen Sie jetzt! Und: Welche Risiken Ihre Immobilie ansonsten noch bedrohen könnten, erfahren Sie übrigens auch bei uns.

Haus-winterfest-machen-Tipp #1: Kontrollieren Sie Ihr Dach!

Allein schon in Sachen “Angriffsfläche” gehört das Dach eines Hauses zu einer der größten Schwachstellen. Um potenziellen Schäden vorzubeugen, sollten Sie bestenfalls vor Wintereinbruch überprüfen, ob alle Dachziegel unbeschädigt und vollständig sind sowie sicher liegen. Bereits über kleine Risse oder verschobene Ziegel kann Wasser ins Dämmmaterial eindringen. Zudem sollten Sie als Hausbesitzer den Schornstein im Blick behalten. Wie sieht der Übergang zum Dach aus? Ist hier alles bestmöglich abgedichtet? Überprüfen Sie auch den Sitz von Schneefanggittern, Antennen und Solaranlagen. Und noch ein kleiner Sicherheitstipp: Scheuen Sie sich nicht davor, die Kontrolle von einer fachkundigen Person, zum Beispiel einem Dachdecker, durchführen zu lassen. Damit gehen Sie auf jeden Fall auf Nummer sicher. Und: Sollte tatsächlich schon Wasser ins Haus kommen, müssen Sie ohnehin einen Handwerker zur Hilfe rufen.

Noch ein Faktor, der für Expertenrat spricht: Für einen Laien definitiv schwer bis unmöglich zu erkennen ist die gegebenenfalls unzureichende Statik des Daches. Daher sollten Sie Ihren Dachstuhl ohnehin circa alle fünf Jahre von einem Fachmann oder einer Fachfrau inspizieren lassen. Sollten bei einer solchen Inspektion feine Risse in den Trägern und Balken auffallen, ist schnelles Handeln gefragt. Im schlimmsten Fall könnte sonst die Tragfähigkeit des Daches so stark beeinflusst sein, dass es unter großen, besonders „nassen“ Schneemassen sogar einstürzen könnte!

Gut zu wissen

Einen Hinweis über die maximale Traglast (oder gar zulässige Schneelast) Ihres Daches finden Sie im Standardsicherheitsnachweis für Ihr Haus. Beachten Sie dabei aber, dass es bei der Berechnung der Schneelast nicht allein auf die Menge ankommt, sondern vor allem auch auf die Zusammensetzung des Schnees.

PrimeHome Experten-Tipp

Wer nicht nur die eigene Immobilie, sondern auch die Menschen darin bestmöglich schützen will, ist mit dem PrimeHome-Schutzbrief und der Meine-eine-Police bestens aufgehoben – schauen Sie selbst!

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Haus-winterfest-machen-Tipp #2: Säubern Sie die Regenrinne des Gebäudes und checken Sie Fallrohre

Auch im Hinblick auf Regenrinne und Fallrohre ist Vorsicht geboten, denn diese werden durch herunterfallendes Laub ganz fix verstopft und der Druck der Schneelast macht das Problem nicht unbedingt kleiner. Bei Starkregen läuft die Regenrinne dann über und das Wasser auf Fassade und Boden. Wer sich optimal auf den Wintereinbruch vorbereitet hat, ist spätestens im Herbst schon auf die Leiter geklettert und hat die Regenrinne sowie weitere Rohre per Hand gesäubert und das Herbstlaub entfernt.

Wenn es Nachholbedarf gibt: Fürs Reinigen bieten sich eine Spülbürste und ein Handfeger an. Bei der Gelegenheit sollten Sie die Regenrinne auch gleich auf eventuelle Löcher untersuchen. Diese können Sie mit Bau- oder Wetterschutzsilikon stopfen. Wenn es länger halten soll, empfiehlt sich Reparaturband aus Bitumen oder Harz.

Haus-winterfest-machen-Tipp #3: Überprüfen Sie Fassade und Fugen

Auch die Außenfassade sowie die Dämmung Ihres Hauses sollten Sie einem kurzen Sicherheits-Check unterziehen! Hat die Fassade Risse, ist sie anfällig für eindringendes Wasser. Hierdurch kann leicht Schimmel in der Fassade entstehen. Der ist zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich, sieht aber alles andere als gut aus. Es kann aber auch deutlich schlimmer kommen. Denn: Sobald die Feuchtigkeit bei Temperaturen um die 0 Grad zu gefrieren beginnt, drohen gravierende Bauschäden.  

Häufig muss dann der gesamte Verputz abgeschlagen und erneuert werden. Dichten Sie deshalb schnellstmöglich selbst kleinste Risse ab oder kontaktieren Sie einen Experten für die professionelle Instandhaltung. Gleiches gilt in Bezug auf Fugen, wie es sie bei Klinkerfassaden gibt. Die kalte Jahreszeit ist für Ihr Haus keine solche Bedrohung mehr, wenn Sie zudem Kellerwände und die Dämmung, sowohl der jeweiligen Rohre als auch der Außenwände überprüfen und schadhafte Stellen ausbessern!

Checkliste für kalte Tage:

Checkliste für kalte Tage:

Sehen Sie auf unserer „So-wird-das-Haus-wirklich-winterfest“-Checkliste alles, was Sie rund um Ihre vier Wände wirklich wissen und beachten müssen – und haken Sie alles ab, was Ihre winterfeste Immobilie „stören“ könnte!

Haus-winterfest-machen-Tipp #4: Werfen Sie einen Blick auf die Wasserleitungen!

Sie haben in Wohnräumen, im Keller oder in der Garage offenliegende Warmwasserleitungen, die nicht Heizzwecken dienen? Dann sollten Sie diese gegen Wärmeverlust dämmen und gegebenenfalls fehlende oder schadhafte Dämmelemente ersetzen. Spätestens beim Blick auf die Endabrechnung Ihrer Heizkosten dürfte sich dieser Tipp bewähren!

Wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt herum liegen, können außen laufende Wasserleitungen gefrieren und schlimmstenfalls bersten. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie diese vor dem ersten Frost vollständig entleeren. Falls Sie dennoch bemerken, dass eine Ihrer Wasserleitungen eingefroren ist, sollten Sie umgehend einen Sanitärinstallateur zu Rate ziehen. Der kann dann die Leitung fachgerecht wieder auftauen und gleich auf etwaige Schäden untersuchen.

Gut zu wissen

Da verschmutzte Heizkörper die Heizleistung bis zu 30 Prozent reduzieren können, sollten Sie die Wärmespender außerdem regelmäßig reinigen. Hierfür empfiehlt sich die Benutzung einer Lamellenbürste oder eines Dampfreinigers.

Haus-winterfest-machen-Tipp #5: Überprüfen Sie Ihre Heizungsanlage!

Die Heizungsanlage regelmäßig zu überprüfen, sollte auf der To-Do-Liste jedes Eigenheimbesitzers und jeder Eigenheimbesitzerin stehen. Der erste Schritt dabei sollte die jährliche Wartung der Heizungsanlage durch einen Experten sein. Dieser kann dann überprüfen, ob die Anlage funktionstüchtig ist und wirtschaftlich arbeitet. Letzteres stellt sicher, dass Ihre Räume im kommenden Winter nicht nur zuverlässig, sondern auch günstig erwärmt werden können. Sollte dies nicht mehr möglich sein, empfiehlt es sich, die Anlage zu modernisieren.

Im Anschluss daran sollten im Herbst alle Heizkörper in Ihrem Haus entlüftet werden. In der Regel können Sie das selbstständig tun und benötigen dafür keine fachmännische Expertise. Durch die Entlüftung kann sichergestellt werden, dass das warme Wasser wieder optimal durch die Heizrohre und -körper fließt. Wer zudem noch zu Beginn und Ende der Heizsaison den Wasserdruck am Manometer der Heizung  überprüft, kann sicherstellen, dass ausreichend Wärme in die Wohnräume geleitet wird. Sollte der Wasserdruck nicht mehr den Vorgaben des Herstellers entsprechen, sollte unbedingt Wasser nachgefüllt werden.

Haus-winterfest-machen-Tipp #6: Kontrollieren Sie die Dichtheit der Fenster und Türen

Ihre Heizung läuft jetzt, wie sie soll? Dann wäre es doch schade, wenn die ganze Wärme durch Risse und undichte Stellen Ihr Eigenheim wieder verlässt. Um das zu verhindern, sollten Sie regelmäßig die Dichtungen Ihrer Fenster und Türen überprüfen – und wenn nötig austauschen. Sind sie hingegen noch intakt, können Sie durch eine Reinigung und anschließendes Auftragen von Pflegemittel neue Risse und das Vereisen Ihrer Dichtungen verhindern. So garantieren Sie auch, dass kein Wasser durch undichte Stellen eindringt.

Auch auf die Scharniere sollten Sie Acht geben, sind die doch dafür verantwortlich, dass Ihre Fenster luftdicht schließen. Ist ein Öffnen ohne Kraftaufwand nicht mehr möglich, kann schon ein wenig Öl helfen. Sollte das Fenster aber nicht mehr zuverlässig schließen oder sogar im geöffneten Zustand schief stehen, müssen dringen die Fensterflügel nachjustiert und die Scharniere überprüft – und wenn nötig ausgetauscht – werden. So bleibt Ihre eben hart erarbeitete Wärme auch da, wo sie hingehört: In Ihrem Haus.

Wenn Sie, wenn auch mit etwas Verspätung, unsere Tipps beherzigt haben, dürfen Sie es sich wieder mit einem heißen Tee auf der Couch gemütlich machen – Sie und Ihre vier Wände können sich ab jetzt ganz entspannt auf den Frühling freuen!