Bauleiter finden: 10 Punkte, an denen Sie einen guten Bauleiter erkennen

Kein Vermieter im Nacken, dazu die eigenen vier Wände ganz nach den eigenen Vorlieben und am besten noch mit Garten – mehr als die Hälfte der Deutschen träumt aus diesen und anderen Gründen vom "Unternehmen Eigenheim". 2021 wollen es sogar rund 1,1 Millionen Menschen anpacken, in den nächsten ein bis zwei Jahren ein eigenes Haus zu bauen.

Doch wer zum Häuslebauer und damit Bauherrn werden will, darf nicht nur an das fertige Eigenheim denken. Auch der Weg dahin muss Schritt für Schritt geplant werden. Schließlich müssen bei einem Hausbau so einige Dinge glatt laufen: Das Material muss geordert, die Handwerker engagiert und der Bauplan eingehalten werden. Die Bauüberwachung ist also nicht so einfach für einen unerfahrenen Auftraggeber.

Genau deswegen gibt’s Bauleiter. Sie sind, so legt es die  Landesbauordnung (LBO) fest, auf Baustellen unabdingbar. So müssen Sie Ihren Bauleiter oder Ihre Bauleiterin mindestens eine Woche vor Baubeginn gefunden und der Bauaufsichtsbehörde gemeldet haben. Sonst droht eine Strafe. Oft sind es die Auftragnehmer, also die Bauunternehmen, die Bauleiter vorschlagen oder vermitteln. Dennoch lohnt es sich, auch diese Kandidaten genau unter die Lupe zu nehmen, beziehungsweise selber bei Architekturbüros oder Baubetrieben Ihres Vertrauens anzufragen.

Grundsätzlich sind Bauleiter erfahrene Architekten, Ingenieure oder Meister, die die Verantwortung für die Koordination und Überwachung deskompletten Hausbaus übernehmen wollen – und können.  Deswegen kostet ihre Arbeit auch: Planen Sie für Ihren Bauleiter rund 15 Prozent der Baukosten ein.   


Doch leider:  Auch unter den vermeintlichen Experten gibt es gravierende Unterschiede. Woran erkennen Sie also einen guten Bauleiter? Welche Aufgaben und Pflichten hat ein Bauleiter zu erfüllen, damit bei der Bauausführung alles klappt?

Hier kommen zehn Punkte, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung für oder gegen einen guten Kandidaten helfen werden. Oder natürlich auch für oder gegen eine Kandidatin. Der Einfachheit halber bleiben wir im Folgenden aber bei der männlichen Form.

#1: Ist Ihr Bauleiter ein Organisationstalent?

Ob Fensterbauer, Maurer oder Dachdecker – um Ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, benötigt es viele fleißige Handwerker für viele Bauleistungen. Die müssen nicht nur alle engagiert werden, sondern sollten auch zum richtigen Zeitpunkt des Baufortschritts auftauchen.

Um dieses perfekte Timing zu erreichen, benötigt Ihr Bauleiter nicht nur Erfahrung aus vorherigen Bauprojekten, sondern auch eine gehörige Portion Organisationstalent. Bevor Sie einen “Chef auf dem Bau” auswählen, gilt es also, dessen Management-Fähigkeiten einzuschätzen.

Lassen Sie sich deshalb vorab eine Kostprobe seiner Arbeit geben – etwa, indem er einen groben Plan des Baus für Sie aufstellt. Haben Sie das Gefühl, dass dieser gut durchdacht ist, ist das schon mal ein gutes Zeichen für dessen Kompetenz!

#2: Er hat einen guten Draht zu den Arbeitern

Auf einer Baustelle geht es schnell drunter und drüber: Handwerker stoßen auf unerwartete Herausforderungen, Baumaterialien werden verspätet geliefert oder, oder, oder…

Was auch immer nicht nach Plan läuft – der Bauleiter sollte natürlich sofort Bescheid wissen. Deshalb gehören eine offene Kommunikation und ein freundlicher Umgangston mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf der Baustelle zum Standard-Repertoire eines guten Bauleiters.

Schon vor dem Start des Bauprojekts herauszufinden, ob der Baustellenleiter einen guten Draht zu allen halten kann – das ist natürlich schwierig. Doch besuchen Sie Ihren Kandidaten einfach mal in seinem Büro – und achten Sie darauf, wie er mit seinen Leuten umgeht. Ist er offen und freundlich, stehen die Chancen gut, dass er sich auf dem Bau auch so verhält und alles unter Kontrolle hat.

#3: Er ist Ihnen gegenüber kommunikationsfreudig

Natürlich sollte nicht nur die Kommunikation zwischen dem Bauleiter und den Arbeitern auf Ihrem Grundstück stimmen. Mindestens genauso wichtig ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Bauchef. Gerade sollte es zu Mängeln oder Problemen kommen. Schließlich legen Sie den Traum von Ihrem zukünftigen Zuhause vertrauensvoll in seine Hände.

Lassen Sie beim Kennenlernen also ruhig Ihr Bauchgefühl mitentscheiden. Ist der Bauleiter Ihnen gegenüber höflich? Klärt er – ohne Wenn und Aber – alle Ihre Fragen? Finden Sie ihn sympathisch und klappen Absprachen ohne große Missverständnisse? Wenn Sie auf diese Fragen mit „Ja“ antworten können, steht die Kommunikation zwischen Ihnen und dem Bauleiter Ihrer Wahl während dem Bauvorhaben unter einem guten Stern.

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#4: Ist der Bauleiter motiviert?

Wahrscheinlich hat Ihr Bauleiter schon einige Bauprojekte hinter sich und die Abnahmen erfolgreich erledigt. Wenn er seinen Job jedoch liebt und ernst nimmt, schmälert das nicht seine Motivation, Ihren Traum vom Eigenheim bestmöglich zu verwirklichen. Bei allen zu erwartenden Rückschlägen und Hindernissen ist es nämlich diese Motivation – und die gemeinsame Vision vom Traumhaus –, die die gute Laune bei allen Beteiligten über den gesamten Bauprozess hochhält. Mit ehrlicher Freude an der Sache lassen sich erfahrungsgemäß auch die besten Lösungen für kleine wie große Probleme finden.

#5: Er hat eine gute Menschenkenntnis

Bei einem Hausbau sind Sie von unzähligen externen Dienstleistern abhängig. Da kann es natürlich sein, dass unter den Arbeitern am Eigenheim ein schwarzes Schaf auftaucht oder sogar Betrüger am Werk sind. Ein guter Bauleiter sollte dies so schnell wie möglich erkennen, um Schaden an Ihrem Traumhaus zu vermeiden. Ob Sie auf die Menschenkenntnis Ihres Leiters zählen können, können Sie jedoch höchstens erfragen. Sprechen Sie Ihren Bauleiter auf vergangene Bauprojekte an,

  • fragen Sie, wie er mit schlechter Handwerksarbeit oder Mängeln am Baumaterial umgegangen ist und
  • was er vorhat, um solche Probleme bei Ihrem Hausbau gar nicht erst aufkommen zu lassen.

#6: Aus der Feder des Bauleiters stammen saubere Zeichnungen

Ein Bauleiter schreibt nicht nur Termine in den Kalender – er bringt auch Grundrisse und Baupläne Ihres Traumhauses in unterschiedlichen Maßstäben aufs Papier. Suchen Sie also nach jemandem, der sauber und ordentlich arbeitet und schreibt. Es wäre nicht sehr hilfreich, wenn Sie schon die ersten Zeichnungen Ihres Kandidaten nur mühsam entziffern können.

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#7: Seine Baustellen sind aufgeräumt

Manchmal hilft nur ein Besuch auf der Baustelle, um den Bauleiter richtig einschätzen zu können. Denn ein guter Chef zeigt sich auch in einer aufgeräumten Baustelle. Wenn Bauteile und Werkzeug überall verteilt sind, ist der Überblick vielleicht schon verloren gegangen. Das wäre kein gutes Zeichen. Vielleicht können Sie Ihren Bauleiter-Kandidaten also dazu bringen, Sie auf eine seiner Baustellen mitzunehmen. Dort können Sie sich dann selbst ein Bild machen.

#8: Beim Bauleiter werden die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten

Ein Qualitätsmerkmal, das nicht verhandelbar ist! Schließlich sollte die Sicherheit am Bau immer höchste Priorität haben. Achten Sie bei dem Besuch der Baustelle also auch auf die Sicherheitsmaßnahmen: Tragen Bauarbeiter konsequent Helm und Sicherheitsschuhe? Ist die Baustelle mit einem Zaun gesichert? Wurden Stolperfallen kenntlich gemacht?

Alternativ hilft auch, einfach beim Bauleiter nachzufragen: Welche Sicherheitsmaßnahmen möchte er bei Ihrer Baustelle ergreifen? Wie schützt er Ihr Baugrundstück vor Passanten und die Passanten vor potenziellen Bauunfällen? Kann er Ihnen einen ausführlichen Sicherheitsplan vorlegen, hat er dafür Ihren Vertrauensvorschuss verdient.

#9: Er ist ein Verhandlungskünstler

In der Regel sind Bauleiter auch dafür verantwortlich, die Preise mit allen nötigen Handwerkern und Zulieferern zu verhandeln. Deshalb ist natürlich auch ein Händchen für Finanzen unabdingbar. Das heißt nicht, dass Ihr Bauleiter einfach beim günstigsten Preis einschlägt.  Ein Fachmann pocht auf einen fairen Preis, von dem auch die Arbeiter angemessen bezahlt werden können. Schließlich wollen auch Sie nicht, dass die Arbeit hektisch oder mit billigen Baumaterialien erledigt wird.

Fragen Sie deshalb nach, auf was Ihr potenzieller Bauleiter bei Verhandlungen achtet. Ein guter Bauleiter hat sich dank seines Verhandlungsgeschicks übrigens meist schon ein gutes Netzwerk an verlässlichen Zulieferern und Handwerksfirmen aufgebaut.

#10: Er kann mit vorherigen Projekten überzeugen

Ihr Bauchgefühl sagt Ja, der Bauplan überzeugt und Ihr Kandidat punktet obendrein mit etlichen Jahren Berufserfahrung? Dann lassen Sie es sich trotzdem nicht nehmen, die jüngsten Bauprojekte des Bauleiters in Augenschein zu nehmen. Ein solider Bauleiter wird Ihnen ohne zu zögern Referenzen von vorherigen Auftragsgebern nennen können.